Edward Bernays, Propaganda & "Womens Liberation"
Bernays Erfolge in der Öffentlichkeitsarbeit halfen, die Theorien von Freud in den Vereinigten Staaten von Amerika zu popularisieren. Bernays war Pionier in der Anwendung von Forschungsergebnissen der noch jungen Psychologie und Sozialwissenschaften in der angewandten Öffentlichkeitsarbeit. Er vermied den historisch belasteten Begriff Propaganda zugunsten des Begriffes Public Relations.[1] Er entwickelte seine Kampagnen zur Meinungsbeeinflussung auf Basis damals aktueller Erkenntnisse von Massenpsychologie. Bernays argumentierte:
- „Wenn wir den Mechanismus und die Motive des Gruppendenkens verstehen, wird es möglich sein, die Massen, ohne deren Wissen, nach unserem Willen zu kontrollieren und zu steuern“.
Er bezeichnete diese auf Wissenschaft basierende Technik der Meinungsformung als engineering of consent. Bernays wohl bekanntestes Buch Propaganda beginnt mit dem Kapitel Organising Chaos und den Worten:
- „Die bewusste und intelligente Manipulation der organisierten Gewohnheiten und Meinungen der Massen ist ein wichtiges Element in der demokratischen Gesellschaft. Wer die ungesehenen Gesellschaftsmechanismen manipuliert, bildet eine unsichtbare Regierung, welche die wahre Herrschermacht unseres Landes ist. Wir werden regiert, unser Verstand geformt, unsere Geschmäcker gebildet, unsere Ideen größtenteils von Männern suggeriert, von denen wir nie gehört haben. Dies ist ein logisches Ergebnis der Art wie unsere demokratische Gesellschaft organisiert ist. Große Menschenzahlen müssen auf diese Weise kooperieren, wenn sie in einer ausgeglichen funktionierenden Gesellschaft zusammenleben sollen. In beinahe jeder Handlung unseres Lebens, ob in der Sphäre der Politik oder bei Geschäften, in unserem sozialen Verhalten und unserem ethischen Denken werden wir durch eine relativ geringe Zahl an Personen dominiert, welche die mentalen Prozesse und Verhaltensmuster der Massen verstehen. Sie sind es, die die Fäden ziehen, welche das öffentliche Denken kontrollieren.“
Propaganda
Feminism Was Created To Destabilize Society
"Aber es bleiben genügend andere Dinge, die die Anziehung des Judentums und der Juden unwiderstehlich machen - viele dunkle emotionale Kräfte, um so mächtiger als sie sich so schwer in Worte fassen lassen,und ebenso das klare Bewußtsein unserer inneren Identität, die Vertrautheit, die aus der Heimlichkeit der gleichen seelischen Konstruktion erwächst." Sigmund Freud, Ansprache aus Anlaß seines 70. Geburtstages vor der B'nai B'rith Loge in Wien (1)
Perry hat bereits dieses Buch und die darin enthüllten Inhalte in den richtigen Kontext und das Licht der Tradition gerückt und es bleibt nur mehr die Aufgabe, einige wenige Ergänzungen anzubringen. Perrys Aufsatz trägt den Titel "The Revolt Against Moses: A New Look at Psychoanalysis", er ist 1966 zum ersten Mal erschienen (6) und wurde in der Sammlung seiner Essays und Besprechungen mit dem Titel "Challenges to a Secular Society" (7) wieder abgedruckt.
Das von ihm besprochene Buch stammt von David Bakan, einem Psychologieprofessor an der Universität von Missouri, der auch in Harvard unterrichtet hat, und der für die Mithilfe bei der Zusammenstellung des Werkes u.a. der B'nai B'rith Hillel Foundation, dem New York Psychoanalytic Institute, dem Hebrew Theological College in Chicago und vielen renommierten Einezlpersonen aus dem psychoanalytischen wie dem rabbinischen Establishment seinen Dank ausspricht. Es trägt den Titel "Sigmund Freud and the Jewish Mystical Tradition" und wurde 2005 neu aufgelegt. (8) Bakans Buch besteht aus fünf Teilen.
Der erste beschäftigt sich mit Freuds Hintergrund, dem "Antisemitismus" in Wien, Freuds jüdische Selbstidentifikation und seine jüdischen Freunde. Der zweite ist ein sehr knapper Überblick über die Geschichte der Kabbala. Im dritten Teil zeichnet Bakan Freuds "Moses-Thema" nach, eine von "Der Mann Moses" vorgegebene Problematik. Der vierte Teil trägt schließlich den Titel "Der Teufel als suspendiertes Über-Ich" und der fünfte "Psychoanalyse und Kabbala".
Der erste Teil soll hier keiner weiteren Erörterung unterzogen werden, er bringt weder Neuigkeiten noch Überraschungen, auch wenn es sich lohnt über den Gehalt des - sicherlich richtigen - Resümees Bakans nachzudenken: "Es ist wichtig, zwischen Freuds Sinn für seine Identität als Jude und seiner Akzeptanz jüdischer religiöser Doktrinen zu unterscheiden. Der Intensität seiner Gefühle für seine jüdische Identität kam seine Ablehnung der religiösen Doktrin und Praxis gleich. Seine Werke über die Religion sind gegen die klassischen jüdisch-christlichen religiösen Doktrinen gerichtet." (9)
Hier haben wir die Essenz des modernen Aufstandes gegen die Tradition vor uns. In gleicher Weise wird uns heute vom christlichen Abendland, der Leitkultur und ähnlichen identitären Fetischen gesprochen und im gleichen Atemzug die zugehörigen Doktrinen und Praktiken verworfen und man kann sagen, in einem äußeren Feindbild abgewehrt, so wenn dem Islam vorgeworfen wird, "rückständig" zu sein, seine Doktrinen und Praktiken noch aufrechtzuerhalten - die mit den aufgegebenen des "Abendlandes", ganz gleich ob christlich, jüdisch oder pagan, natürlich größere Ähnlichkeiten aufweisen als mit der heute herrschenden modernen Mentalität, für die der Erzvater der Moderne Sigmund Freud mit seiner hier von Bakan charakterisierten Einstellung paradigmatisch stehen kann. (10) Wie Bakan und Perry ausführen, findet Freuds agnostische identitäre Identifizierung mit dem Judentum (ein Judentum ohne Religion) seinen Ausdruck in Freuds Teilnahme an den Sitzungen der B'nai B'rith Loge in Wien (11) und darin, daß dieser "mit Herzl bekannt war und diesen respektierte und vom ersten Tage an dem Zionismus mit Sympathie gegenüberstand" (12) , dieser rassistischen und kolonialistischen Bewegung, die der reinste politische Ausdruck des traditionsfeindlichen Judentums ist. Wie Bakan in der Folge zu zeigen vermag, hat diese Freud und Herzl gemeinsame Haltung jedoch bedeutsame Vorläufer, die diese Umwertung aller Werte erstmals vollzogen haben, die darum auch noch als enger mit der Religion verbunden erschienen waren, und die wir daher mit Guénon als gegeninitiatisch bezeichnen können.
"die Geheimnisse der sephirotischen Emanationen und Göttlichen Qualitäten, zusammengefaßt in dem unaussprechlichen Namen Gottes, der sakrosankten Tetragrammation YHVH, können nur von dafür Qualifizierten und in der größten Scheu und Demut erreicht werden, im vollen Bewußtsein der eigenen Unwürdigkeit im Erbitten der himmlischen Hochzeit mit der Schechinah - der Göttlichen Anwesenheit oder dem Großen Frieden.
Tetragrammaton in der Karlskirche in Wien.
Exkurs: Sabbatai Zwi
Die Geschichte Sabbatai Zwis ist seit der Veröffentlichung von Gershom Scholems umfangreichem Meisterwerk (17) allgemein bekannt, zuvor lag sein Fall jahrhundertelang weitgehend im Dunkeln, von kleinen Zirkeln von fortwirkenden Anhängern abgesehen. Der im Jahr 1626 in Smyrna (heute Ismir), wohin seine Familie aus Griechenland (Video) eingewandert war, geborene Sabbatai Zwi ("Sabbatai" weil er an einem Sabbat geboren wurde, "Zwi" bedeutet "Reh") erhielt eine orthodoxe jüdische Ausbildung als Rabbi, wurde aber durch seine emotionalen Schwankungen zwischen Depression und Begeisterung (18), die in mystisch-religiöse Erlebnisse transformiert wurden, in eine unorthodoxe Richtung geführt. (19) Die periodischen und immer stärker werdenden "Erleuchtungen" des jungen Mannes nach Phasen abgrundtiefer Dunkelheit schienen in idealer Weise die lurianische Kabbala, in der aus Polen stammenden Version der Betonung der dämonischen Welt der Klippot (20) , widerzuspiegeln, und zu gleich das Kollektivgefühl der jüdischen Gemeinschaften in dieser krisenhaften Zeit.
Die drei Elemente - Lehre, Gemeinschaft, Persönlichkeit - können im Fall Sabbatai Zwis nicht getrennt werden, niemand kann sagen, was dabei Ursache und was Folge ist, sondern sie müssen als gegenseitige Verstärker eines Wegs gesehen müssen, der unausweichlich zur Katastrophe führte. Die Gefolgsleute Sabbatai Zwis bezeugten, daß im Jahr 1648, also im Alter von 22 Jahren, Sabbatai den Wohlgeruch des Gartens von Eden zu verströmen begann. Dies führte erstmals zur Verbreitung von Gerüchten, wenn auch bei einigen zur Mißbilligung der Verwendung von Parfümen durch einen Rabbi...
Ohne den Lebensweg im einzelnen nachzuzeichnen, können wir summarisch sagen, daß Sabbatai die Gewohnheit entwickelte, während seiner euphorischen, exaltierten Phasen "befremdliche", oftmals auch verbotene Dinge zu tun. Auf der Ideenebene liegt der Schlüssel zum Sabbatianismus darin, daß er eine Idee bis an ihre Grenze - und darüber hinaus - führte, die zuvor in einer ausgeglicheneren Weise vertreten worden waren: die der doppelten Natur der Torah (die Torah des Exils und die Torah der Emanation), die der doppelten Natur Gottes, der rechten Hand der Gnade und die linken Hand der Zerstörung (Pfad zur linken Hand – Wikipedia).
- Über Hitlers Mitgliedschaft im Thule-Orden bringt der ehemalige Danziger Senatspräsident Dr. Hermann Rauschning, der 1932 zur engsten Umgebung Hitlers gehörte, dessen Ordensbindungen jedoch nicht durchschaute, in seinem Buche "Gespräche mit Hitler" (1938 im Europa-Verlag, Zürich) einige Stellen, aus denen klar hervorgeht, daß der Führer der NSDAP sich die okkulte Weltanschauung des Ordens zu eigen gemacht hatte und sich seiner Mission als „Zerstörer des Alten" (Shiva) durchaus bewußt war. ( vgl: Hitler - Begründer Israels / The Militant Messiah: The Story of Jacob Frank )
Zwi konnte diese Spannung nicht mehr aushalten, tatsächlich konnte es die große Mehrheit der Juden nicht mehr. So verkündete Sabbatai Zwi daß im Jahr 1648 die Befreiung aus dem Exil begonnen hätte (21) und daher die Halacha nicht mehr gültig sei. Sein eigenes, unstetes und von Ungewißheit geprägtes Leben fand sein Ziel in Jerusalem - wo sonst - im Jahr 1662. Dort hatte der jüngere Kabbalist Nathan von Gaza erstmals eine Vision von Sabbatais Messiastum und begründete die messianische "sabbatianische" Bewegung im eigentlichen Sinne. Er fand die Interpretation für Sabbatais innere Geheimnisse und begann eine intensive Propaganda, bei der er auch vor der Fälschung mittelalterlicher Schriften nicht zurückschreckte. Nathan war der Mann, der "den Führer führte" oder "den Erlöser erlöste".
Am 31. Mai 1665 wurde Sabbatai Zwi in Gaza (Palästina) zum Messias ausgerufen. Die gesamte jüdische Gemeinde von Gaza huldigte ihm und der Glaube an "Sabbatai Zwi Meshiach Elohei Jaacov" verbreitete sich von Gaza nach Damaskus und Safed, bis in seine Heimatstadt Smyrna. Tatsächlich: das "messianische Zeitalter" hatte begonnen, was durch bisher ungesehene "gebotene Übertretungen" bewiesen wurde: Sabbat wurde am Montag begangen, Frauen lasen die Torah und Sabbatai aß öffentlich unkoschere Nahrungsmittel. (Die Ähnlichkeit mitmodernen "Reformationen" der Religionen ist natürlich keineswegs zufällig.) Der politische Anspruch des messianischen Amtes stand natürlich nicht hintenan - schließlich wollte die gesamte jüdische Gemeinde aus der Beschränkung des Galuth erlöst werden - und dies sollte dem Befreier auch fast zum Verhängnis werden. Sabbatai ernannte seinen einen Bruder zum Sultan der Türkei und seinen anderen zum Kaiser von Rom.
Der "Messias" kehrte nach Smyrna zurück und erklärte den osmanischen Kalifen für abgesetzt, er selbst heiratete die "wieder auferstandene Tochter von Moses", Rebekka. Als endgültiger Tag der Erlösung wurde schließlich der 18. Juni 1666 bestimmt. In Smyrna verwandelte sich daraufhin der Rest von Ordnung in ein nie gekanntes Chaos, Orgien alternierten mit kollektiven Kasteiungen, das wechselhafte Gemüt des "Messias" gemeinschaftlich nachvollziehend. Sabbatai Zwi brach nach Istanbul auf, zum Machtzentrum des Osmanischen Reiches, das bekanntlich knapp vor dem Zenit seiner Ausdehnung stand (1683 erst kam in Wien die Wende). Sabbatais Weg war von apokalyptischen Tumulten begleitet. Aber nun beschleunigte sich der Lauf der Ereignisse. Sabbatai wurde festgenommen und auf die Festung Gallipoli verbracht, wo er allerdings zunächst noch ziemlich frei agieren konnte. Er empfing huldigende Besucher und schrieb Briefe. Seine Nemesis ereilte ihn ausgerechnet in der Person eines polnischen Kabbalisten, der einige Tage mit ihm verbringen sollte, um den "Messias" zu untersuchen. Dieser kabbalistische Weise kam zu dem Schluß das Sabbatais Antinomismus keinesfalls den traditionellen jüdischen Auffassungen vom Messias entsprach und er denunzierte ihn bei den osmanischen Autoritäten als Aufrührer. Der Sultan selbst stellte, seinem jüdischen Berater folgend, schließlich am 16. September 1666 in Adrianopol den "Messias" vor die Wahl: Tod oder Konversion zum Islam.
Sabbatai Zwi sprach das islamische Glaubensbekenntnis und nahm den Namen Aziz Muhammad Effendi an. Seine Wahl wurde mit dem Titel und dem dazugehörigen Gehalt des Kapici Baschi (Torhüter des Palastes) belohnt. Dies könnte das Ende der Geschichte sein, denn tatsächlich hatte sich die messianische Begeisterung des größten Teils der Mitgerissenen nunmehr rasch gelegt. Allerdings blieb doch ein beachtenswerter Teil seiner Anhänger dem Messias treu, allein in Adrianopol folgten 200 Familien seiner Konversion und wurden "Dönme" (dt.: Konvertierte) (22), diese sahen nun auch diese "befremdliche Handlung" nur als weiteren und sogar konsequenten Schritt auf dem Weg der "Erlösung durch Sünde", als eine Reise in die Dunkelheit der Welt der Dämonen (Klippot), um auch die verlorensten Funken des Lichts aufzusammeln.
Denn bevor nicht wirklich alle Funken gesammelt sind, ist der Vorgang des Tikkum, der Restitution des Exilierten an den richtigen Platz, nicht beendet. Diese universale Wiedergutmachung mündet in den letzten Schritten tatsächlich in ein Katastrophenszenario, das jedoch nichts anderes als die Geburtswehen des Messias darstellt. Tatsächlich entwickelte sich die sabbatianische Ideologie dementsprechend so, daß auch der Tod des "Messias" nach einigen Jahren ihr nichts anhaben konnte. Der messianische Prozeß wurde von Sabbatai Zwi begonnen, seine Anhänger haben die Reise in die Welt der Dunkelheit (des Heidentums der Gojim) angetreten, erst wenn sie ihre Mission erfüllt haben, ist die Welt (der Dunkelheit also der Gojim) so revolutioniert, daß der Messias seine Herrschaft antreten kann:
- das Judentum wird dann erlöst sein und die Finsternis vernichtet!
Wie Bakan richtig schreibt, ist es nun so, daß "Scholem eine interessante Hypothese vertritt, die besonders für unser Interesse an Freud relevant ist. Scholem ist der Auffassung, daß der Sabbatianismus in der Folge der Emanzipation der Juden im Neunzehnten Juden in einen Rationalismus übergeht, der sich bemüht seine sabbatianischen Ursprünge zu verbergen. Nach der französischen Revolution waren es die im jüdischen Bereich verbliebenen sabbatianischen Gruppen, die die Bewegungen in Richtung Reform, Liberalismus und Aufklärung begünstigten." (23)
Wie wir gesehen haben, gleichen sich die "befremdlichen Handlungen" Sabbatai Zwis und das "normale Verhalten" des modernen Menschen auf ein Haar und unterscheiden sich nur in der Verdrängung des Wissens um die "messianische" - oder wie wir lieber sagen möchten: gegeninitiatische - Mission.
Es war Scholems Ansicht, daß Sabbatai Zwi auf dem Modell der lurianischen Kabbala (24) aufbaute, insbesondere in der polnischen Version, die durch die Präokkupation mit der dunklen Welt der Klippot gekennzeichnet ist, die die soziale Situation des polnischen Judentums widerspiegeln soll. Es sei hier nicht verschwiegen, daß sich auch René Guénon in einem nicht unbeträchtlichen Maß auf die lurianische Kabbala stützt und darüber hinaus hat Louis de Maistre einen sabbatianischen Einfluß nachzuweisenversucht. (25)
Interessant ist Jitzak Luria hier aber vor allem wegen des offenbaren Interesses Sigmund Freuds an dem Werk Chajim Vitals aus der Schule Lurias (die mündliche Lehre fand erst nach dem Tod Lurias im Jahr 1572, durch Bücher seiner Schüler Verbreitung, Vital, der von 1542 bis 1620 gelebt hat, gilt als der wichtigste seiner Schüler(26)). Freud soll ausgerufen haben "Das ist Gold!", als er die deutsche Übersetzung von Chajim Bloch gelesen hat. Sanford L. Drob versucht in einem Aufsatz mit dem Titel "'This is Gold': Freud, Psychotherapy and the Lurianic Kabbalah" (27) nachzuweisen, wie die lurianische Kabbala mit der Psychoanalyse in Deckung zu bringen ist. Dies würde streng genommen bedeuten, daß die Psychoanalyse ein traditionsgemäßer Weg zur Re-Integration der Seele in das Göttliche darstellt, was jedoch nicht der Fall ist - im Gegenteil! Vielmehr folgt Freud dem verdrehten Weg Sabbatai Zwis, in welcher Form bleibt noch zu erörtern. (28)
Bakan ist tatsächlich der Auffassung daß erst Freud in seinem Spätwerk "Der Mann Moses und die monotheistische Religion" den sabbatianischen Impuls zu seinem Endpunkt geführt hat. "Sabbatai Zwi wurde ein Goj. Jacob Frank wurde ein Goj." (29) Aber die nicht mehr zu überbietende Vollendung des sabbatianischen Motivs ist es, wenn "Moses, die grundlegendste messianische Gestalt des Judentums und das Bild aller anderer Messiasse bereits ein Goj ist. Für Freud, das moderne Produkt der Aufklärung, war ein bekennender und ritueller Akt der Konversion viel zu trivial um eine tiefere emotionale Bedeutung zu haben. Indem er Moses in einen Goj verwandelte, vollzog Freud seine psychologische Handlung der Apostasie." (30)
Tatsächlich hat sich Freud, wie Bakan im Detail belegt, nicht nur in seinem Buch "Der Mann Moses" mit dem Verkünder des jüdischen Gesetzes beschäftigt, sondern sich sein Leben lang mit ihm geradezu identifiziert, wie aus seinen privaten Äußerungen hervorgeht. Insbesondere die Moses-Skulptur des Michelangelo, "der versteinert in einer Kirche sitzt und das Grabmal eines Papstes schmückt", hatte es ihm angetan. (31) Natürlich ist diese Moses-Figur am Grab von Papst Julius II. von Michelangelo schon auf eine Identifikation mit dem Papsttum hin gestaltet, ein Aspekt, der dem "Papst der Psychoanalyse", mit seinem gern genutzten Arsenal des Ausschlusses der Häretiker und der Aufnahme in seine heilsbringende Lehre, wohl ebenfalls naheging. Im übrigen ist es seltsam, daß sich der Begründer der Psychoanalyse weniger mit einem Wissenschafter als mit einem Gesetzgeber identifiziert hat, als ob es sich bei den postulierten psychologischen Gesetzmäßigkeiten nicht um Naturgesetze - wie oftmals behauptet -, sondern um auferlegte neue Gesetzestafeln handelt. Hier ist auch der Platz für die eigentümliche Haltung der Psychoanalytiker, jeden "Widerstand" gegen ihre Behauptungen als tiefergehende Beweise für deren Richtigkeit aufzufassen. Der Eindruck, Freud habe seine menschlichen Schöpfungen der "psychischen Gesetze" an die Stelle der Gebote Jahwes gestellt, ist naheliegend, greift aber viel zu kurz, denn er ist wie Moses tatsächlich auch nur ein Verkünder, allerdings der entgegengesetzten - oder suspendierten - Macht.
Wenn von Freuds Apostasie die Rede ist, darf natürlich keine Sekunde daran gedacht werde, Freud hätte sein Jüdischsein gering geschätzt, oder es wäre ihm gleichgültig gewesen. Wie Perry den streng linientreuen Freud-Biographen Ernest Jones zitiert, fühlte sich Freud "selbst jüdisch bis in den Kern, und es bedeutete ihm offensichtlich eine Menge. Er hatte die allgemeine jüdische Empfindlichkeit gegenüber dem geringsten Anflug von Antisemitismus und er freundete sich mit sehr wenigen an die nicht Juden waren." (32) Und wie Freud über Gojim dachte, muß man auch wissen, wenn man die Verwandlung Moses in einen solchen durch den Zauber der Freudschen Psychoanalyse betrachten möchte. Ein erhellendes Dokument ist dabei die Bemerkung Freuds zu Theodor Reik aus Anlaß einer gelungenen Bemerkung in einer Besprechung Reiks: "ein jüdischer Witz, zu gut für diese Gojim". (33)
Daß Freud seinen Akt der sabbatianischen Apostasie begangen hat, indem er Moses in einen "dieser Gojim" zu verwandeln versuchte (34) und damit eigentlich erst tötete (wie die Urhorde ihren Vater), muß hier natürlich im Lichte des völlig paradoxen Charakters der sabbatianischen Apostasie betrachtet werden. Für den Sabbatianer soll ja gerade das spezifisch messianische Wesen im Abfall liegen, insofern ist es nur konsequent, wenn der Begründer des mosaischen Glaubens bereits ein Apostat gewesen sein soll. Für die Gefolgschaft Sabbatai Zwis bedeutet Jude sein, Apostat sein - und wiederum: ist nicht gerade die Apostasie die Grundhaltung der Moderne? Es handelt sich hier aber nicht um eine bloße Haltung gegenüber dem Gesetz bzw. dem Glaubensbekenntnis, sondern um eine alternative, metaphysische Realisierung - der angeblichen Rettung der in der Dunkelheit bzw. dem Exil verborgenen Lichtfunken - , und hier erst liegt das wirklich dunkle Geheimnis, das Freud "das Es" nennen wird. Steven Wasserstrom hat auf die Freudschen Anklänge bei Scholems Darstellung des Sabbatianismus hingewiesen: "(Scholem) scheint ein 'Es"-Konzept vertreten zu haben, das sich in solchen Formulierungen findet wie 'Anarchie in jeder menschlichen Seele', 'libidinöse Kräfte', 'die primitivere Region der Seele, in der lange schlummernde Kräfte einer plötzlichen Erweckung fähig sind', 'die dunkleren Aspekte des kabbalistischen Rituals, die die Furcht des Menschen und andere emotionale Zustände reflektieren', 'Instinkte der Anarchie und Gesetzlosigkeit, die tief in jeder menschlichen Seele begraben liegen.' Seine tief empfundene Intuition in die dunkle Seite untermauerte sozusagen seine Analyse des Sabbatianismus in 'Redemption through Sin', seinem wahrscheinlich bedeutendsten Essay. Darin fand sich die psychologische Basis des Geistes dieser Revolte, die gesamte sabbatianische Psychologie in einer Nußschale." (35)
Von Freimaurer Satanszeichen |
Freud hat sich nicht nur mit Moses identifiziert, mindestens ebenso stark war seine lebenslange Besessenheit von der literarischen Gestalt des Dr. Faustus. Noch bevor er mit der Psychoanalyse seinen Stein der Weisen gefunden zu haben glaubte, wollte Freud seine Karriere auf die Zaubersubstanz des Kokains aufbauen. Die Geschichte des damit verbundenen Betrugs, der Prioritätsstreitigkeiten und der späteren Lügen über dieses wenig erbauliche Kapitel der Freudschen Biographie gehören nicht hier her, sie finden sich in Han Israëls "Der Fall Freud." (36) Bemerkenswert ist, daß der Lieferant, der Freud das flüssige Kokain geliefert hat, gerade der Urenkel jenes Merck war, der "eine teuflische Lust darinnen (fand), Leute, die sich glücklich fühlten, auf die linke Seite aufmerksam zu machen, und ihr Glück zu stören" (37) und daher von Goethe als Vorbild für den Mephistopheles seines "Faust"-Stücks genommen worden war.
Sabbatianer sind die Kraft die stets das BÖSE will und sich irrsinniger Weise einbildet GUTES zu schaffen. Wahrlich - ihre hirnverbrannten Vollidioten - ich sage Euch das BÖSE hat noch nie GUTES geschaffen! GUTES wird immer NUR von Guten geschaffen. Deshalb wird Eure NWO - in der, so Huxley in "Brave new World", Geschichte Mumpitz ist - nicht lange Bestand haben. Ihr werdet die Geister die ihr gerufen habt nie wieder los. Sie werden sich nach den Gesetzen des Karma gegen euch richten.
Noch bemerkenswerter ist, daß Freud zum ersten Mal in der Walpurgisnacht des Jahres 1884 das flüssige Kokain zu sich genommen haben soll, in einer bewußten Imitation der Weise in der Faust den Zaubertrank in Goethes Stück, das im übrigen gerade zu dieser Zeit in Wien aufgeführt wurde, getrunken hat. (38) Wie E. Michael Jones schreibt: "Mehr als ein Kommentator hat behauptet, daß Freud einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat. Wie jeder, der seine Schriften kennt, weiß, war Freud so beeindruckt von Goethes "Faust", daß er es vom Anfang bis zum Ende seiner Karriere laufend sowohl in seinen öffentlichen wie in seinen privaten Schriften zitiert, und oftmals Schlüsselpassagen auf daraus stammenden Zitaten aufbaut." (39)
Das Kokainabenteuer war relativ schnell zu Ende nachdem sich das vermeintliche Wundermittel rasch als abhängig machende Teufelsdroge erwiesen hat. Seinen Eintritt in die psychoanalytische Welt jenes Ruhmes, der ihm bis heute anhaftet, machte Freud im Jahr 1900 mit der "Traumdeutung" und der erste Schritt war sozusagen das vorangestellte Motto "Flectere si nequeo superos, Acheronta movebo" (40), was ungefähr bedeutet: "Wenn mich der Himmel nicht hört, dann rufe ich die Hölle zur Hilfe". Und wie Whitall Perry schreibt: "Und in diesem Buch taucht die Erkenntnis auf, daß die Psychoanalyse einen Pakt mit Satan beinhaltet." (41)
Was ist unter diesem Pakt zu verstehen? Es ist natürlich alles "nur metaphorisch" gemeint - oder wie Bakan schreibt: "gerade weil Freud die übernatürliche Realität des Teufels nicht akzeptierte, konnte er sich der vollständigen Verwendung der Metapher erlauben." (42) Doch wie Bakan ebenfalls schreibt, hat Freud in seiner Arbeit über eine "dämonische Besessenheit" im Siebzehnten Jahrhundert (zufällig das Jahrhundert Sabbatai Zwis), sogar selbst festgestellt, daß "die volle Akzeptanz der übernatürlichen Realität des Teufels nicht notwendigerweise ein Bestandteil der Motivation zum Teufelspakt (ist)." (43)
Im übrigen unterscheidet sich Freud hier nicht einmal von modernen Satanisten wie Howard Levy ("Anton Szandor LeVey"), die ebenfalls nicht an die eigenständige "Existenz" des Teufels glauben (was heißt im übrigen Existenz genau?), und letztlich führt dieser "Zweifel" nur völlig in die Irre, den Teufel schert es nämlich einen Dreck ob man an ihn glaubt, und letztlich ist der Nicht-Glaube an den Teufel vielleicht so gut wie ein Beweis, daß man ihm bereits verfallen ist.
Der Pakt selbst ist eigentlich völlig simpel, der Gedankengang geradezu naiv, wie die gesamte Psychoanalyse: Gott, metaphorisch für das Über-Ich, kontrolliert das unbewußte Material durch seine Verbote und die resultierenden Schuldgefühle, d.h. er verhindert die Bewußtwerdung dessen, was die Ursache der psychischen Neurosen ist. Eine Gegenmacht, allegorisch also der Teufel, ist somit erforderlich, um das Material bewußt zu machen und damit angeblich die Neurose zu beseitigen.
(Natürlich ein rein fiktiver Vorgang, niemand hat jemals einen Heilungserfolg der Psychoanalytiker verifizieren können.) Das Bündnis des Ich mit dem "Teufel" ist das Rezept, das die Psychoanalyse dem Neurotiker (und nicht nur ihm) verschreibt. Wie Freud in völliger Offenheit sagte: "Der besiegte Gott wird Satan und der siegreiche Satan wird Gott werden." (44) Dies ist der zentrale Mechanismus der "Traumdeutung", die von den Fallbeispielen mit den eher infantilen Deutungen eher vernebelt als erhellt wird. Die Grundgedanken der Traumdeutung hat Freud erstmals in der Wiener B'nai B'rith-Loge vorgetragen . (45)
"Eine Teufelsneurose im siebzehnten Jahrhundert" hat Freud 1923 in "Imago" veröffentlicht. Darin nennt er drei Gründe für den Vertrag, den ein Christoph Haitzmann mit dem Teufel geschlossen hat: Die Depression, die von dem Tod seines Vaters verursacht worden war, und die Notwendigkeit sich seinen Unterhalt zu verdienen. Alle drei Gründe treffen auf Freud in den Jahren der Abfassung der "Traumdeutung" zu! 1897 verstarb Freuds Vater, drei Monate nach seinem Tod schreibt Freud in einem Brief:
"Ich habe ein Malleus Maleficarum bestellt... Geschichten über den Teufel(... und ähnliches) erhalten eine Bedeutung für mich. ... Ich spiele mit der Idee, daß wir in den Perversionen, von denen die Hysterie das Negativ ist, die Reste eines primitiven Sexualkultes haben, der im semitischen Orient einst eine Religion gewesen sein mag (Moloch, Astarte),... Ich beginne von einer extrem primitiven Teufelsreligion zu träumen, deren Riten weiter im geheimen praktiziert werden, und nun verstehe ich die harsche Therapie der Hexenrichter. Die Verbindungen finden sich im Überfluß." (46)Freud hat also nicht nur erkannt, daß der Teufel an die Stelle des verstorbenen Vaters tritt, sondern auch die Gegeninitiation entdeckt. Dies ist die Atmosphäre und sind die psychischen Vorgänge aus denen heraus das Werk entstand, das das 20. Jahrhundert intellektuell eingeläutet hat und von dem gilt, daß sein Einfluß tiefgreifender und länger anhaltender war "als Einstein oder Watson und Crick, als Lenin, Roosevelt oder Kennedy, als Picasso, Eliot oder Stravinsky, als die Beatles oder Bob Dylan." (47) Freud, kurz nach der Fertigstellung seines Meisterstücks: "Es ist eine intellektuelle Hölle, Schicht über Schicht, alles ungleichmäßig glühend und pulsierend; und die Umrisse von Lucifer-Amor kommen im dunkelsten Zentrum zum Vorschein." (48)
Es ist hier vielleicht an der Zeit, daran zu erinnern, daß es Bakan keinesfalls um eine Entlarvung Freuds geht, (49) vielmehr will er aufzeigen, wie die jüdische Tradition zur Entstehung der Psychoanalyse beigetragen hat. Wenn es auch in diesem Fall der (metaphorische) Teufel ist, der mit den Worten Bakans die Kur für Freud gewesen ist: für seine Verzweiflung über den Tod des Vaters, den "vorherrschenden Antisemitismus" in Wien, und der schließlich auch ein gutes Geschäft einbrachte: die Psychoanalyse. Daß Freud sich mit der "Metapher des Teufels" eingelassen hat, brachte sicherlich das Risiko großer Sünde - oder des psychologischen Äquivalents: Schuld - für ihn, meint Bakan. "Aber er hatte die Unterstützung der Tradition der Baale'Schem. Diese Wundertäter setzten sich wiederholt selbst aufs Spiel, indem sie bei ihren Bemühungen andere Leute zu heilen Gottes Name anriefen." (50) Ob der Vergleich Freuds Patientinnen überzeugt hätte?
An dieser Stelle gilt es wegen der Wichtigkeit René Guénon ausführlich zu zitieren: es "gibt (...) etwas, was vielleicht noch bemerkenswerter als alles bisher Gesagte ist: die einem jeden, der die Psychoanalyse beruflich ausüben will, auferlegte Notwendigkeit, sich vorher selbst einer Psychoanalyse zu unterziehen. Das heißt vor allem die Tatsache zur Kenntnis nehmen, daß der Mensch, der sich dieser Kur unterzogen hat, nie mehr so ist, wie er vorher war oder daß sie an ihm ein untilgbares Mal wie bei der Initiation hinterläßt. Allerdings mit umgekehrten Vorzeichen, denn statt einer spirituellen Entfaltung handelt es sich hier um eine Entfaltung des niederen Seelenlebens. Andererseits besteht hier eine offensichtliche Nachahmung der Weitergabe von Initiationswissen. Doch angesichts der Differenz in der Natur der Einflüsse und da ein erzieltes Ergebnis vorliegt, das es nicht erlaubt, die Sache als einen bloßen Trug ohne weiteren Folgen einzuschätzen, (51) wäre also diese Weitergabe in Wirklichkeit eher einer Praxis vergleichbar, wie sie im Bereich der Magie und genauer noch in der Hexerei gepflegt wird. Im übrigen gibt es einen recht dunklen Punkt in dieser Weitergabe: da es offensichtlich unmöglich ist, anderen etwas weiterzugeben, was man selbst nicht besitzt und da die Erfindung der Psychoanalyse (die die Seelsorge abgelöst hat) jüngsten Datums ist, kann man sich fragen, woher die ersten Psychoanalytiker ihre 'Macht' haben (von Satan persönlich?), die sie an ihre Schüler weitergeben, und von wem sie selbst zuerst 'analysiert' worden sind? Diese Frage, die jeder, der ein wenig nachdenklich ist, logischerweise stellen muß, ist wahrscheinlich sehr indiskret, und es ist mehr als zweifelhaft, ob darauf jemals eine befriedigende Antwort gegeben wird. Aber eigentlich ist dies auch nicht nötig, um in einer solchen seelischen Übertragung ein anderes, wahrhaft unheiliges 'Mal' aus den Vergleichen, zu denen es Anlaß gibt, zu erkennen: die Psychoanalyse weist in dieser Hinsicht eine erschreckende Ähnlichkeit mit gewissen 'Sakramenten des Teufels' auf!" (52) Guénon konnte nicht wissen, daß es in den Papieren Freuds sehr wohl eine befriedigende, aber gleichzeitig höchst beunruhigende Antwort auf die gestellte Frage gibt.
Die Heimlichkeit des Unheimlichen
Im letzten Abschnitt gibt Bakan noch einige Beispiele von kabbalistischen Anklängen in der Vorgangsweise Freuds, die hier summarisch angeführt sein sollen. Der Mensch als Torah. "Für Jahrhunderte wurde die Torah als ein so heiliges Dokument betrachtet, daß jeder Buchstabe, jede Nuance des Stils - sogar die Größe der Buchstaben in den handgeschriebenen Rollen - so betrachtet wurde, als ob er eine tieferliegende verborgene Bedeutung besitzen würde, die von dem Mystiker und den Exegeten in einer Weise interpretiert wurden, die verblüffend derjenigen ähnelt mit der der Psychoanalytiker Wendungen und Vagheiten des menschlichen Ausdrucks interpretiert. Alles was erforderlich war, war eine Verschiebung des Materials vom Text der Torah zu dem 'Text' des menschlichen Verhaltens" (53) Dies könnte natürlich wieder den Anschein einer traditionsgebundenen Vorgangsweise erwecken, doch ist der Autor des "Textes des menschlichen Verhaltens" für Freud nicht Gott, sondern die Libido, die auf Hindernisse stößt.
1. Vergleich der Traumdeutung in der jüdischen Tradition und in
2. der Psychoanalyse. Bakan vergleicht Passagen des Zohar mit der "Traumdeutung" und findet stilistische Ähnlichkeiten. Er unterscheidet Grade in der "freien Assoziation". Die rabbinische Literatur besitzt diese Technik zwar, bleibt aber "relativ diszipliniert", der Zohar benutzt ein "sexual-kosmologisches" Idiom und ist bei den "ad locum"-Interpretationen freier. Bei Abulafia konstatiert Bakan die "unbegrenzteste Verwendung" der assoziativen Methode. Freud folge in dieser Frage jedoch dem Zohar, wenn auch Freuds generelle Praxis nahe dem Muster Abulafias liegen würde. (54)
Der talmudische Traktat Berakoth und das von Freud in der "Traumdeutung" zitierte Werk des Shlomo Almoli (55) nehmen Freuds These von der Überdeterminiertheit der Träume, also mehrerer Deutungen voraus. (56)
3.Die bekannten kabbalistische Techniken der Wort- und Buchstabenverdrehungen und -berechnungen, Gematria, Notarikon und Temurah, werden von Freud angewandt, insbesondere Temurah, der Austausch der Reihenfolge der Buchstaben. (57)
4.Von größerer Bedeutung sind die kabbalistische Auffassung der Sexualität als Mittel der Wiedergutmachung der Welt und hier zeigt sich wieder, wie Freud der traditionellen Methode der Integration geradezu entgegengesetzt verfährt - wie Sabbatai Zwi und Jacob Frank. Whitall Perry zitiert Gershom Scholems Erklärung der "schrecklich tiefen Bedeutung", die die Sexualität für den Kabbalisten besitzt. Dieses Mysterium der menschlichen Existenz ist nichts anderes als das Symbol für die Liebe zwischen dem Göttlichen "Ich" und dem Göttlichen "Du" - der Schechina. Gott ist die Vereinigung des Aktiven und Passiven, des Zeugenden und Empfangenden. Und die sexuellen Bilder der Kabbalisten bilden diese Über-Realität nur ab. (58) Freud teilt die Auffassung der universellen Bedeutung des Sexuellen, ist jedoch wie die antinomistischen Messianisten der Ansicht, daß archaische Sanktionen keinen Platz in der modernen Gesellschaft haben, ja daß sie für die "Krankheiten" des Individuums verantwortlich sind. Er entmythisiert "Totem" und "Tabu" und die Sexualität wird zu einem Werkzeug in den Händen des Psychotherapeuten, der die menschliche Persönlichkeit neu formt. (59)
Wenn Freud ein Kabbalist des 19./20. Jahrhunderts ist, so einer, dessen Manipulationen nur die "andere" oder "dunkle Seite", die sitra achra, betreffen. Diese "linke Emanation" Gottes, die Gegenwelt des Bösen, entsteht aus der einseitigen Verabsolutierung der linken Säule der Kräfte im System der innergöttlichen Potenzen. Wenn das ausbalancierte Gleichgewicht der 10 Sephiroth durcheinandergerät, etabliert sich die sitra achra als komplette Gegenwelt zur göttlichen Welt und entfaltet ihre auf Destruktion gerichteten Kräfte entfalten.
"Die 'Andere Seite' stellt sich als eine weit aufgefächerte Hierarchie aus Strafengeln, Dämonen und Geistern dar, die ihr Werk in der Welt dank d(ies)er oberen 'bösen Liebe' vollbringen." (60) Wie nämlich auf der heiligen, rechten Seite die göttliche Liebe die Weitergabe des Lichts in die Welt bewirkt, so gibt es auch auf der "anderen Seite" eine "Vereinigung der Pole", die einen "Ausfluss der sefirothischen Kräfte nach unten in Gang setzt - hier handelt es sich allerdings um den schlechten Ausfluss." (61) Die siebte und achte Sefira bildet die beiden Schenkel der sitra achra, und der Zohar beschreibt das Wirken der Vereinigung: "Zwischen den beiden Säulen geht eine Säule hervor, die Finsternis der Finsternis, und alle Farbnuancen sind an ihr sichtbar. Und diese Säule ist die Vorhaut, welche den Mann zum Weib führt, um sich geschlechtlich zu vereinen, und eines zu sein. [Diese mittlere Säule ist in mehrere Stufen und Knoten untergliedert:] Der zweite Knoten heißt Grimm. Dieser Knoten bewegt sich von Ort und Ort und lenkt alle übrigen Knoten. [...] Sie alle gewinnen ihre Kraft durch diesen Knoten. Er ist es, der alle Plagen in die Welt bringt. Denn wenn er sich mit jener anderen Stufe verbindet, um das Weib zu kosen, dann stürzen alle Plagen in die Welt, alle Bedrängnisse und Nöte, denn sie beide können ohne einander nicht herrschen.
Neben dem "Altar" die drei "Säulen".
Katastrophenkapitalismus und zinsbasiertes Weltgeldsystem sind wesentliche Teile des satanisch-esoterischen Kultes der die Welt beherrscht!
"Steely Dan" hat sogar Karl den Großen besungen! Besser gefällt mir "Black Jack": "Do It Again". Who is "Black Jack"? Die gesamte "Unterhaltungsindustrie" ist voll mit suggestiver "Freimaurer- und Satanisten-Esoterik" Mehr Säulen und Symbole
Und alle Stufen sind dem Weib (das vermutlich wie in der Apokalypse des Johannes ein rotes Kleid trägt) zur Herrschaft übergeben, um die Welt zu bedrängen. Und würde nicht der eine auf der anderen reiten und würden sie sich nicht miteinander verbinden, können sie nicht herrschen." (62)
Die ist eine Beschreibung der verborgenen Hierarchie der Gegeninitiation, die die "andere Seite" in die menschliche Welt hereinholt, um sie schließlich unter ihre Herrschaft zu bringen, die "Herrschaft des Antichristen" oder "Dajjal", den manche ja als ihren Messias ansehen werden. (vgl.: Alice Bailey and Djawal Khul )
Daß Sigismund Schlomo Freud, der falsche Weise aus Galizien, der seinen zweiten Vornamen verdrängt oder verheimlicht und seinen ersten verändert hat, nicht die Vereinigung der lichten Sphären im Auge hatte, (63) dürfte hinreichend deutlich geworden sein. Auch seine Faszination mit dem "Unheimlichen", das der Psychoanalytiker wie der Richter (Freuds Vergleich) an die Oberfläche bringen muß, ist ein weiterer Hinweis: "...das Unheimliche (ist) jene Art des Schreckhaften, welche auf das Altbekannte, Längstvertraute zurückgeht. Zum Neuen und Unvertrauten muß erst etwas hinzukommen, was es zum Unheimlichen macht." (64)
Die "Heimlichkeit der gleichen seelischen Konstruktion" von der Freud in der Wiener B'nai B'rith-Loge gesprochen hat,(65) ist vor dem Hintergrund der von ihm aufgezeigten Doppeldeutigkeit des Wortes zu sehen: in "heimlich" steckt "das Heim", (Heim ins Reich!) also Geborgenheit, und gleichzeitig "das Verborgene". Freuds Verbindung mit der häretischen jüdischen (Gegen-)Tradition gab ihm eine verborgene Geborgenheit. Den nicht in diesen Kreis eingeschlossenen, wird die Heimlichkeit dieser Verbindung jedoch eher unheimlich sein.
Perrys Besprechungsaufsatz schließt mit Worten, denen nichts hinzuzufügen ist: "Wir schulden Professor Bakan Dank dafür, daß er eine nächtliche und flüchtige Armee von Fakten ans Tageslicht gebracht hat, die viel zu lange einer genauen Identifikation entbehrten." (66)
Martin A. Schwarz
(1) David Bakan, Sigmund Freud and the Jewish Mystical Tradition, Princeton (NJ) 1958; S. 305. Wie alle unsere Freud-Zitate aus dem Amerikanischen rückübersetzt.
(2) Adolf Grünbaum, Psychoanalyse in wissenschaftstheoretischer Sicht, Konstanz 1987; ders., Die Grundlagen der Psychoanalyse - eine philosophische Kritik, Stuttgart 1988.
(3) Han Israëls, Der Fall Freud. Die Geburt der Psychoanalyse aus der Lüge, Hamburg 1999; ders., Der Wiener Quacksalber.
Kritische Betrachtungen über Sigmund Freud und die Psychoanalyse, Jena 2006.
(4) Martin Schwarz, Die Philosophie des Unterleibes; in: Opposition, Nr. 1/2000; auch als: Freuds Philosophie des Unterleibs;
in: Neue Ordnung, Nr. 2/2000. Jetzt zu finden unter dem Titel Freud und die Folgen
(5) Siehe: René Guénon, Die Verheerungen der Psychoanalyse; und: ders., Tradition und "Unbewußtes"; beides in: Der Pfahl. Jahrbuch aus dem Niemandsland zwischen Kunst und Wissenschaft, II, München 1988; Julius Evola, Maschera e volto dello
spiritualismo contemporaneo, Rom 1990; ders., L'infezione psicanalista, Quaderni di testi evoliani N. 7, Rom 1978; ders., Treaspetti del problema ebraico, Padua 1994, S. 59 ff.
(6) in: Tomorrow Vol. 14. N. 2, Spring 1966.
(7) Oakton (VA) 1966.
(8) Princeton (NJ) 1958 (Neuauflage: Mineola (NY) 2005. Wir zitieren nach der Erstausgabe.
(9) ebd., S. 52.
(10) Zu den Ideologien der Apostasie zählen das Bekenntnis zur Demokratie als Heilsweg (gegenüber dem antiken Modell eines politischen Systems unter verschiedenen), zu den Menschenrechten (gegenüber dem Mensch als Träger von Pflichten in den Traditionen), dem Säkularismus und Laizismus. Diese Bekenntnisse, zu denen dann noch die "Emanzipation der Frau" von ihrem traditionellen Wesen, die "Toleranz" gegenüber sexuellen Perversionen und öffentlicher Unzucht, usw. hinzukommen, sollen auch Einwanderern abverlangt werden, darin sind sich "linke" und "rechte", "liberale" und "konservative" Modernisten einig, sie alle folgen dem Aufstand Satans gegen die Göttliche Ordnung. Natürlich gibt es auch längst "christliche", "jüdische" und "islamische" Verbände, die diesen Prinzipien der "Aufklärung" ihre Weihe verleihen möchten und sie geradezu zum Bestandteil ihrer jeweiligen Religionen erklären! Damit erheben auch sie auf den Spuren Sabbatai Zwis und Jacob Franks die Apostasie zum Prinzip ihres "Glaubens".
(11) ebd., S. 48.
(12) ebd., S. 49. Der apostatische Charakter des Zionismus in Abhebung zur Tradition des Judentums wird von Charles-André Gilis in einer wichtigen kleinen Schrift erläutert: Charles-André Gilis, La profanation d´Israël selon le Droit sacré, Beirut 2003.
(13) Jacob Frank wird in diesem Aufsatz beiseite lassen und soll hier nur kurz erwähnt werden. Frank, jüdisch-sabbatanischen Kreisen erwachsen, hat ein Jahrhundert nach Sabbatai Zwi fast das gleiche Drama in Polen nochmals durchgespielt, mit noch
stärker "modernen" Zügen. Er erscheint als Praktiker dessen, was im 20. Jahrhundert Marcuse gelehrt hat, der Freuds Lehre ähnlich radikalisiert hat wie Frank die von Sabbatai Zwi. Siehe: Klaus S. Davidowicz, Zwischen Prophetie und Häresie. Jakob Franks Leben und Lehren, Wien 2004; Arthur Mandel, Le Messie Militant ou La Fuite du Ghetto, Mailand 1989; Salcia Landmann, Die jüdisch-messianischen Ahnen des polnischen Nationaldichters Adam Mickiewicz; in: Staatsbriefe, Nr. 3/1990.
(14) Perry, S. 21.
(15) In der islamischen Tradition ist es das Zusammentreffen von Moses und "dem Grünen" (Al-Khidr), die im heiligen Quran in der Sura Al-Kahf berichtet wird. Das Gesetz hat sicherlich in den Büchern der Autoren der integralen Tradition nicht die
gebührende Beachtung erfahren, eine Ausnahme bildet Charles André Gilis, der in den genanntem Buch die Bedeutung des Göttlichen Gesetzes, insbesondere des ersten und einzigen für alle Menschen gleichermaßen gültigen Gesetzes, die Scharia, hervorhebt.
(16) Gershom Scholem, Die jüdische Mystik in ihren Hauptströmungen, Frankfurt am Main 1988, S.355.
(17) Hebr.: Shabbtai Zwi weha-tenu ah ha-shabbethaith bi-jemei chajaw, 1957. Engl.: Princeton University Press 1973. Dt.: Sabbatai Zwi. Der mystische Messias. Frankfurt am Main: Jüdischer Verlag 1992. Im folgenden wird diese deutsche Ausgabe
zitiert.
(18) Scholem, Die jüdische Mystik..., S. 318: "Sabbatai Zwi war psychisch krank. Man hat dies schon öfters vermutet und von Paranoia und Hysterie gesprochen. Aber eine Unmenge von unmittelbaren Zeugnissen beweist, daß seine seelischen Krankheitszustände von anderer Art waren: er war ein ganz ausgesprochener Manisch-Depressiver, also ein Mensch, bei dem Zustände der schwersten Depression und Melancholie periodisch mit solchen manischer Exaltation, höchster Begeisterung und
Euphorie abwechseln. Dazwischen liegen Perioden eines ziemlich normalen seelischen Habitus."
(19) Zu seinem Persönlichkeitsbild gehört auch, daß zwei Ehen Sabbatais Zwis wegen Nicht-Vollziehung des Aktes annulliert wurden, seine dritte ging er dann - bereits auf dem Höhepunkt der hier erst aufzurollenden Entwicklung - mit einer Prostituierten ein, die auch nach der Eheschließung sexuelle Verbindungen mit Anhängern Zwis eingegangen sein soll.
(20) Scholem, S. 99: "Charakteristisch für die polnische Kabbala aber war die eigenartige Faszination für die Sphäre des Bösen und dessen ausgesprochen personifizierter Vorstellung. (...) Aus dem gesamten Bereich der lurianischen Lehre über den Rückzug, den Bruch der Gefäße und die Wiederherstellung wurden nur die Elemente wirksam und von entscheidender Bedeutung, die den persönlichen Kampf des Menschen mit den verschiedenen und gleichsam individuellen Kelipoth betonten. Dabei setzt die mystische Aufgabe einzelne Kelipoth zu annihilieren, eine exakte Kenntnis der Natur und des Namens der betreffenden Kelipa voraus. (...) Die dämonische Seite der Welt wirft wie in keiner anderen kabbalistischen Überlieferung ihren Schatten auf alle Äußerungen des menschlichen Lebens. Der Leser der polnischen kabbalistischen Texte aus dem siebzehnten Jahrhundert steht vor einer Unzahl Kelipoth, die aus einer fremden mythologischen Universum hervorbrechen, das es in früheren Texten nicht gibt."
(21) Das Jahr 1648 war von den Kabbalisten als das Jahr der Auferstehung vorhergesagt worden, tatsächlich wurde es zum Jahr des massenhaften Todes für die Kabbalisten geworden. So kam auch der berühmteste polnische Kabbalist, Rabbi Samson bin Pesah aus Ostropol bei den "Chmielnicki Massakern" ums Leben, die in diesem Jahr die Kosakenaufstände begleiteten. Die Massaker wurden als "Geburtswehen des Messias" angesehen, trotzdem stürzten sie die jüdischen Gemeinden, bei weitem nicht nur in Polen, in Verzweiflung.
(22) Die Dönme bilden bis heute in der Türkei abgeschlossene, weitgehend endogame Gemeinschaften. Zur Zeit des Ersten Weltkrieges soll es bis zu 15000 Dönme im Osmanischen Reich gegeben haben. Für heute werden Zahlen zwischen 30000 und 60000 angegeben. Eine kollektive "Aliyah" dieser Nachkommen der ersten Zionisten ins, vom zionistischen Gebilde besetzte Palästina, hat bis heute nicht stattgefunden.
(23) Bakan, S. 101
(24) Eine gute, systematisierende Übersicht findet sich in: Karl Erich Grözinger, Jüdisches Denken. Theologie - Philosophie - Mystik. Band 2: Von der mittelalterlichen Kabbala zum Hasidismus, Frankfurt am Main 2005. Dieser Band bietet im übrigen insgesamt einen hervorragenden Überblick über den Forschungsstand, vor allem auch über die Entwicklung seit Scholems bahnbrechenden Studien, er blendet aber den ganzen Bereich des Sabbatianismus aus (vielleicht im dritten Band?).
(25) Louis de Maistre, L´Énigme René Guénon et les "Supérieurs Inconnus". Contribution à l´étude de l´histoire mondiale "souterraine", Mailand 2004. Vgl.: Martin A. Schwarz, René Guénon - Agent der Gegeninitiation? in: Kshatriya-Rundbrief, Nr. 16, 2005. Die Warnungen Guénons vor magischen Praktiken, der Entwicklung "okkulter Fähigkeiten" usw. sind aber gerade darauf gerichtet, von der richtig verstandenen initiatischen Funktion der "Restauration" nicht abzurücken. Psychische Unausgeglichenheit und manisch-depressive Störungen, sowie allgemein ein Übermaß an emotionaler Beeinflußung sind die bei Sabbatai Zwi so deutlich hervortretenden Merkmale, die eine initiatische Qualifikation ausschließen und die in die Arme der Gegeninitiation treiben. Mit der Vorherrschaft des modernen Typus ist dem Menschen zunehmend der Weg ins Licht verschlossen und nur mehr der Lichtfunken in der Dunkelheit irrlichtert vor den Augen des Suchenden, diese zu "retten" ist eine Aufgabe für einen Heiligen (Ganzen) und nicht für ein zerrissenes Individuum. Guénon hat aus gutem Grund keine allgemein zugänglichen "Anweisungen" für eine Einweihung veröffentlicht, was ihm manche sogar als praktisches Defizit vorgehalten haben, sondern versucht die traditionelle Doktrin in ihrer Reinheit darzulegen, so daß sie dem Menschen der in der modernen Welt lebt, aber nicht von ihr ist, verständlich wird, und darüber hinaus den Befähigten eine Affiliation an sichere traditionelle Einweihungslinien des Sufismus (und im Prinzip auch anderer östlicher Traditionen) empfohlen, aber vor allen mit Okkultismus in Verbindung stehenden Gruppen, die mehr oder weniger dem sabbatianischen Modell gleichen, auch in den Fällen, in denen keine Verbindung mit der jüdischen Deviation nachweisen läßt, ausdrücklich gewarnt.
(26) Scholem, Sabbatai Zwi, S. 197.
(27) 'This is Gold': Freud, Psychotherapy and the Lurianic Kabbalah
(28) Drobs Fazit lautet auch: "In mancher Weise ist die Psychologie der Kabbalisten vielleicht näher bei Jung als bei Freud", allerdings meint er daß ihre Emphase auf der Sexualität und ihr energetisches Modell der Psyche dem Freudschen eher entspricht.
(29) Bakan, S. 148.
(30) ebd.
(31) "Für drei einsame Septemberwochen des Jahres 1913 stand ich jeden Tag vor der Statue in der Kirche, studierte sie, maß sie, skizzierte sie, bevor ich das Verständnis erreichte, das ich in dem Essay nur anonym auszudrücken unternahm." So Freud an seinen italienischen Übersetzer. Der erwähnte Essay ist "Der Moses des Michelangelo", erschienen ohne Autorenangabe in "Imago", 1914. Nach: Perry, S. 25.
(32) Ernest Jones, The Life and Work of Sigmund Freud, Vol. I, New York 1953, S. 22; zitiert nach: Perry, S. 20.
(33) Theodor Reik, The Search Within, New York 1956, S. 637; zitiert nach: Bakan, S. 52.
(34) Bakan, S. 148
(35) Steven M. Wasserstrom: Religion after Religion. Gershom Scholem, Mircea Eliade, and Henry Corbin at Eranos. Princeton 1999, S. 188.
(36) Han Israëls, Der Fall Freud. Die Geburt der Psychoanalyse aus der Lüge, Hamburg 1999.
(37) Karl August Böttiger. "Literarische Zustände und Zeitgenossen". Begegnungen und Gespräche im klassischen Weimar, Berlin 1998, S. 42. Das Zitat stammt aber von Wieland und die Hervorhebung von uns.
(38) E. Michael Jones: Degenerate Moderns: Modernity as Rationalized Sexual Misbehavior, San Francisco 1993; S. 195f.
(39) ebd.
(40) Vergil, Aeneis, VII, 312.
(41) Perry, S. 31.
(42) Bakan, S. 219, Perry, S. 31.
(43) Bakan, S. 215.
(44) Bakan, S. 233; Perry, S. 32.
(45) Bakan, S. xiii.
(46) Bakan, S. 223 f.
(47) John F. Kihlstrom, Is Freud Still Alive? No, Not Really (http://ist-socrates.berkeley.edu/~kihlstrm/freuddead.htm)
(48) Bakan, S. 229.
(49) Die französische Ausgabe (Paris 1964) erschien auch mit einem lobenden Vorwort des Präsidenten der Psychoanalytischen
Gesellschaft in Paris. Vgl. Perry, S. 33.
(50) Bakan, S. 237.
(51) Manche würden allerdings genau dies von der psychoanalytischen Behandlung behaupten. Die Psychoanalyse ist jedenfalls ein Beispiel für jene Sorte von "Wissenschaft" bei der es noch am besten ist, wenn es ein reiner Schwindel wäre, und bei einem Nachweis eines "Erfolgs" gesagt werden muß: umso schlimmer! Ich bin nicht davon überzeugt, daß dieser Teufelspakt bei jemandem anderen als Freud jemals gewirkt hat. Freud selber im übrigen auch nicht: "Patienten, so teilte Freud Ferenczi gegen Ende seines Lebens mit, sind 'Müll', 'nur gut um Geld aus ihnen herauszuholen oder zum Studieren, sicherlich können wir ihnen nicht helfen', Psychoanalyse als Therapie, so schloß er 'mag wertlos sein'." ( E. Michael Jones, Libido Dominandi. Sexual Liberation and Political Contoll, South Bend, Indiana 2000; S. 137.) Eine Erkenntnis, die Freud allerdings schon früher gehabt haben könnte, da Jones ebenfalls eine Äußerung aus dem Jahr 1916 zitiert, in der Freud befürchtet seine Patientin, "eine der reichsten Frauen der Welt" könnte während seiner Abwesenheit von einer Krise genesen. Wie man sieht, wirkt der Teufelspakt zunächst nur für Freud selbst.
(52) René Guénon, Die Verheerungen der Psychoanalyse; in: Der Pfahl. Jahrbuch aus demNiemandsland zwischen Kunst und Wissenschaft, II, München 1988, S. 314 f. Dieser Auszug stammt aus Guénons 1945 veröffentlichtem Werk "La règne de la quantité et les Signes des Temps".
(53) Bakan, S. 252.
(54) Bakan, S. 257.
(55) Das Werk trägt den ähnlichen Titel "Traumdeutungen" - Pithron Chalomoth - und Freuds zweiter Vorname war ebenfalls Shlomo, also nach dem weisen König Salomon, der die Sprache der Vögel verstand und sich die Dämonen dienstbar machte.
(56) Bakan, S. 262 f.
(57) Bakan, S. 267.
(58) Perry, S. 32.
(59) Perry, S. 33.
(60) Grözinger, S. 577. Vgl. auch: Gershom Scholem, Von der mystischen Gestalt der Gottheit. Studien zu Grundbegriffen der Kabbala, Frankfurt am Main 1977. Der hierin enthaltene Aufsatz "Sitra achra; Gut und böse in der Kabbala" wurde erstmals in den Eranos-Jahrbüchern veröffentlicht (Bd. 30, 1961) und also vor dem gnostizistischen Kreis der Anhänger des früheren Freud-Schülers Carl Gustav Jung gehalten. (C.G.Jung und die Eugenik der NaZi(onsten).)
(61) Grözinger., S. 376 f.
(62) Grözinger, S. 577.
(63) Die lebendige reine Sexualität hat ein anderer Freud-Schüler in gewisser Weise wieder entdeckt, bezeichnenderweise nicht im Studium der Psycho-Neurosen, sondern der Aktual-Neurosen, die Freud als wenig interessant vernachlässigt hat. Allerdings konnte er sich, obwohl sein reifes Werk dem Freudschen exakt entgegengesetzt war, persönlich niemals vom Mal Freuds völlig befreien und erlangte keine umfassende Deutung seiner eigenen Entdeckungen. Diese sind jedoch der echten Mystik, selbst der christlichen, eng verwandt. Vgl.: Peter Gäng, "Die Lust deiner Lenden wird eines Tages wieder die Liebe Gottes sein", in: Peter Gäng / Ulrich Hausmann, Über Wilhelm Reichs "Christusmord". Lesebegleitungen zu den späten Schriften Wilhelm Reichs, Frankfurt am Main 1997. Allerdings scheitert Reich notwendigerweise an dem Problem, wie sich die heilige "genitale Umarmung" in der dunklen Welt des Kali-Yuga durchzusetzen vermag, was auch zu seiner persönlichen Tragik wurde.
(64) Sigmund Freud, Das Unheimliche; zitiert nach: Hans-Joachim Lenger, Die Verfehlung der Bilder. Sieben Passagen ins Unheimliche; in: Peter Assmann u.a. (Hg.), Die andere Seite der Wirklichkeit. Ein Symposium zu Aspekten des Unheimlichen, Phantastischen und Fiktionalen, Salzburg 1995.
(65) siehe Eingangszitat.
(66) Perry, S. 34.
The repressed origin of psychoanalysis
Siehe auch:
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