Freitag, 6. Mai 2011

Folterkammer, Kadettenanstalt, Schauspielschule

Hypnose, Bewusstseinskontrolle, Manipulation

Das Sachbuch "Hypnose, Bewusstseinskontrolle, Manipulation" analysiert die Methoden und psychischen Mechanismen der Gehirnwäsche durch Persönlichkeitsspaltung. Die Täter erzeugen u. a. durch Hypnose, Drogen und extremen Stress eine künstliche Multiple Persönlichkeitsstörung und unterwerfen die entstehenden Fragmentpersönlichkeiten einem brutalen Drill. Durch Schlüsselreize aktiviert, begehen die mental versklavten Opfer selbst- bzw. fremdschädigende Handlungen, an die sie sich nachher ebenso wenig erinnern können wie an die Täter und die Gehirnwäsche. Doch nicht immer ist die Gehirnwäsche perfekt. Mitunter entsinnen sich Opfer - nicht selten aber erst nach Jahren, wenn nicht Jahrzehnten - der Torturen zur Bewusstseinskontrolle. Häufig berichten sie, dass sie von Satanisten misshandelt worden seien, weil die Täter Masken und Roben trugen bzw. Rituale zelebrierten, die wie schwarze Messen anmuteten. Eher selten erwähnen sie Details, die einen militärischen oder paramilitärischen Hintergrund nahelegen.

Dieses Sachbuch ist die einzige systematische Darstellung der Methoden zur Gehirnwäsche durch Persönlichkeitsspaltung im deutschen Sprachraum. Der Autor, ein Diplom-Psychologe beleuchtet die psychologischen und neurophysiologischen Grundlagen der absichtlichen Persönlichkeitsspaltung und analysiert die Konsequenzen, die sich aus diesen Erkenntnissen für das Verständnis des Bewusstseins, der Willensfreiheit und der menschlichen Identität ergeben. Er untermauert seine Thesen mit Informationen aus anerkannten wissenschaftlichen Zeitschriften, Fachbüchern seriöser Verlage und freigegebenen Geheimdienstakten. Zahlreiche Kontakte mit Betroffenen vertieften sein Verständnis der psychischen Auswirkungen dieser Form der Gehirnwäsche.

In umfassenden, langjährigen und kostspieligen Forschungsprojekten hat die CIA seit ihrer Gründung nach dem 2. Weltkrieg die Möglichkeiten und Grenzen der Gehirnwäsche durch Drogen, Hypnose, Elektroschocks und physischen Zwang systematisch erforscht. Obwohl die CIA Anfang der siebziger Jahre versuchte, die Akten zu diesen Forschungsprojekten vollständig zu vernichten, entgingen wesentliche Dokumente durch Zufall dem Reißwolf. Einige dieser Akten wurden freigegeben. Sie bilden eine wichtige Grundlage dieses Buchs.

Bewusstseinskontrolle durch Persönlichkeitsspaltung wird im englischen Sprachraum als "trauma-based (seltener: torture-based) mind control" bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Form der Erziehung und Ausbildung, die bedingungslos gehorsame Menschen ("manchurian candidates") hervorbringen soll. "Bedingungslos" bedeutet, dass diese Menschen jeden Befehl befolgen, sogar wenn dies für sie den sicheren Tod zur Folge hat, und dass ihr Gehorsam nicht von der persönlichen Anwesenheit der Bewusstseinskontrolleure abhängt. Folter-gestützte Bewusstseinskontrolle ist - salopp gesprochen - eine Mischung aus Folterkammer, Kadettenanstalt und Schauspielschule. Die Resultate dieser Erziehung und Ausbildung sind "mentale Sklaven" - mental, weil sie nicht in Ketten gelegt und von Sklaventreibern bewacht werden müssen, um im Sinne der Bewusstseinskontrolleure zu funktionieren.

Das übergeordnete Ziel der Bewusstseinskontrolle durch Persönlichkeit besteht darin, einen Menschen so abzurichten, dass er

1. sich selbst und andere glauben macht, eine integrale, einheitliche, "normale" Persönlichkeit zu sein
2. sich gleichzeitig aber so verhält, als ob mehrere, klar voneinander abgegrenzte, selbständige Persönlichkeiten unter seiner Schädeldecke hausten.

Die Täter verwandeln ihr Opfer also in einen Schauspieler, der sich vollständig mit seinen Rollen identifiziert und der nicht weiß, dass er schauspielert.
Pfeile im Köcher der Militärpsychiatrie

Um dieses Ziel zu erreichen, setzen die Täter eine Vielzahl von Methoden ein: klassische wie die Hypnose, verschiedene Drogen und Folterwerkzeuge - oder moderne wie Elektroimpulswaffen (Taser) und Maschinen zur Elektrokrampfbehandlung. Die theoretischen und praktischen Voraussetzungen für eine wissenschaftlich fundierte, "moderne" Bewusstseinskontrolle durch Persönlichkeitsspaltung wurden im letzten Drittel des 19. sowie in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts von der Psychiatrie und insbesondere der Militärpsychiatrie geschaffen. Bei den späteren Entwicklungen, beispielsweise im Rahmen der CIA-Gehirnwäscheprojekte, handelte es sich um Verfeinerungen, die der Effizienzsteigerung dienen sollten, aber nichts grundsätzlich Neues brachten.

Die Gehirnwäsche durch Persönlichkeitsspaltung ist nur bei sehr gut hypnotisierbaren Menschen effektiv. Die Täter spalten die Persönlichkeit ihres sorgfältig ausgewählten Opfers in mindestens zwei Teile, nämlich in einen bedingungslos gehorsamen "Sklaven", der durch Schlüsselreize gesteuert wird, und in eine "Alltags-Persönlichkeit", die den Anschein der Normalität aufrecht erhält. Diese Form der Gehirnwäsche beginnt oft bereits in früher Kindheit. War sie erfolgreich, so sind die Einsatzmöglichkeiten dieser künstlich gespaltenen Persönlichkeiten überaus vielfältig: Sie prostituieren sich, spionieren, verüben Attentate, rauben Banken aus, schmuggeln Drogen und Waffen - und können sich, sofern sie überleben, hinterher weder an ihre Handlungen, noch an die Auftraggeber erinnern. Da ihre Kritikfähigkeit und ihr Selbstbewusstsein weitgehend ausgeschaltet wurden, setzen sie nicht selten bedenkenlos ihr Leben aufs Spiel oder bringen sich u. U. sogar auf Kommando um.

Die Gehirnwäsche durch Persönlichkeitsspaltung ist eine Form der Hypnose, die u. a. durch bewusstseinsverändernde Drogen, Elektroschocks, Reizentzug, simulierte Nahtod-Erfahrungen und extremen Stress verstärkt wird.

Der extreme Stress wird in der Regel durch Folter erzeugt. Dieselbe Funktion können (meist jedoch nur in abgeschwächter Form) z. B. Mutproben oder suggerierte Bedrohungen erfüllen. Das Ziel ist der Nervenzusammenbruch des Opfers. In diesem Zustand ist es höchstgradig hypnotisierbar, unfähig zur Kritik und neigt zur Bewusstseinsspaltung (Dissoziation). Die Täter nutzen den Nervenzusammenbruch des Opfers, um ihm Pseudo-Persönlichkeiten einzupflanzen und diese in ihrem Sinn abzurichten. Die im Unbewussten verankerte panische Angst vor weiterer Folter ist der innere Antrieb, der die Spaltung der Persönlichkeit aufrecht erhält und bedingungslosen Gehorsam garantiert.

Durch massive Elektroschockbehandlung werden die Opfer vorübergehend auf das geistige und emotionale Niveau eines Kleinkinds zurückgeführt. Sie sind in dieser Verfassung äußerst suggestibel. Der systematische Reizentzug, die sog. sensorische Deprivation ist ein weiteres, überaus wirksames Mittel zur Steigerung der Beeinflussbarkeit. Nach einer Phase des Reizentzugs saugt die Psyche des Opfers ihm angebotene Informationen auf wie ein Schwamm. Daher wird die sensorische Deprivation oft durch das sog. Psychic Driving ergänzt. Die Betroffenen müssen, meist unter Drogeneinfluss, stundenlang Tonbändern mit beständig wiederholten Suggestionen zuhören.

Drogen gehören zu den klassischen Mitteln der gewaltsamen, erzwungenen Umformung der Persönlichkeit. Sie werden u. a. zur Erzeugung von Halluzinationen, Euphorie, aber auch von Qualen und Missstimmungen, zur Einleitung bzw. Vertiefung der Hypnose, zur Desorientierung und zur Auslösung von Nahtoderfahrungen eingesetzt.

Künstliche Amnesien (Gedächtnisblockaden) sind das A & O der absichtlichen Persönlichkeitsspaltung. Die suggerierten Pseudo-Persönlichkeiten müssen durch Erinnerungsbarrieren voneinander getrennt werden, weil sie sonst sehr schnell wieder miteinander verschmelzen würden. Die Gedächtnisblockaden werden u. a. durch Elektroschocks, Hypnose und Drogen hervorgerufen. Die hypnotische Einpflanzung falscher Erinnerungen ist in vielen Fällen die notwendige Ergänzung zur künstlichen Amnesie. Schließlich muss das "Loch" in der Biographie, für den Betroffenen und sein Umfeld plausibel, gefüllt werden.
Alles nur falsche Erinnerungen?

Einige Journalisten und mitunter sogar Fachleute behaupten, Erinnerungen an Bewusstseinskontrolle durch Persönlichkeitsspaltung (trauma-based mind control) seien grundsätzlich Phantasieprodukte oder sie seien den angeblich Betroffenen von zwielichtigen Therapeuten suggeriert worden ("False Memory Syndrome"). Diese Unterstellungen mögen im Einzelfall zutreffen. Die Resultate der einschlägigen empirischen Forschung rechtfertigen aber kein generelles Misstrauen gegenüber Erinnerungen an traumatisierende Ereignisse. Einige Opfer von Gehirnwäsche-Projekten der CIA haben die Vereinigten Staaten verklagt und wurden entschädigt. Eine größere Zahl der Angeklagten in Satanistenprozessen mit Bezug zur Mind-Control-Thematik wurden wegen sexuellem Missbrauchs und/oder körperlicher Misshandlung rechtskräftig verurteilt.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass bereits alle wesentlichen Fragen geklärt wären; im Gegenteil: Wer sich mit der Bewusstseinskontrolle durch Persönlichkeitsspaltung ernsthaft auseinandersetzt, bewegt sich mit seinen Gedanken unvermeidlich durch ein Schattenreich, in dem sich Militärs, Geheimdienstler, Okkultisten, sinistre Geistliche, organisierte Kriminelle, zwielichtige Psycho-Gewerbler und Glücksritter jeder Farbe die Hand geben. Es ist nicht leicht, in einem derartigen Milieu, in dem Tarnung und Täuschung zur Berufsausübung gehören, Wahrheit und Lüge auseinanderzuhalten.

Die Berichte der mutmaßlichen Opfer sind nicht selten eine wilde Mischung aus Fakten und Fiktionen, Phantasie und Realität. Dies ist den Opfern in der Regel nicht vorzuwerfen, sondern liegt in der Natur der Sache. Denn erstens pflanzen die Täter ihren Opfern falsche Erinnerungen ein, die deren Glaubwürdigkeit untergraben sollen und zweitens ist das menschliche Gedächtnis generell vor Fehlern nicht gefeit.

Einschlägige Dokumente aus den Archiven von militärischen Spezialeinheiten oder Geheimdiensten landeten häufig in Reißwölfen, und jene Akten, die dennoch das Licht der Öffentlichkeit erblickten, präsentierten sich dort verdunkelt durch die Schwärzungen der Zensoren.

Wer sich in der Geschichte der Psychiatrie auskennt, weiß allerdings, dass diese bereits zu Beginn des Kalten Kriegs durchaus in der Lage gewesen wäre, Mandschurische Kandidaten zu kreieren, an denen die CIA und die amerikanischen Streitkräfte damals brennend interessiert waren. Die auffällige Übereinstimmung der Berichte von mutmaßlichen Opfern foltergestützter Bewusstseinskontrolle mit den Methoden, die insbesondere von der Militärpsychiatrie im Zeitalter der totalen Kriege entwickelt und erprobt wurden, spricht dafür, dass die Erinnerungen dieser Menschen tatsächlich auf einem wahren Kern beruhen.

Doch: Wenn man strenge wissenschaftliche Kriterien zugrunde legt, dann lassen sich viele Fragen aus diesem Themenkomplex noch nicht endgültig klären. Angesichts der fragmentarischen Faktenlage ist eine zwingende Beweisführung derzeit nicht möglich. Einige Tatsachen gestatten jedoch Schlussfolgerungen, die durchaus einem Indizienbeweis nahekommen. Der Autor des Buchs "Hypnose, Bewusstseinskontrolle, Manipulation" vertritt die Auffassung, dass militärische und geheimdienstliche Notwendigkeiten im Kalten Krieg ein besseres Erklärungsmodell für die erwiesenen Tatsachen darstellen als Verschwörungstheorien (Satanisten, Illuminaten etc.).
Unter falscher Flagge

Nicht selten erwecken die Täter den Eindruck, Angehöriger destruktiver Kulte zu sein. Sie inszenieren ihre Maßnahmen zur Bewusstseinskontrolle als Rituale im Sinne okkulter oder satanistischer Lehren. Der Autor des hier vorgestellten Buchs zweifelt jedoch an der Authentizität dieser Ideologien zur Begründung und Rechtfertigung der Taten. Er hält sie in aller Regel für eine Camouflage. Die Täter legen falsche Fährten, um Opfer, deren Helfer, Polizei und Justiz in die Irre zu führen.

Obwohl dies beim Stand der Erkenntnis noch nicht zwingend nachgewiesen werden kann, spricht sehr viel für die Hypothese, dass die Täter in Wirklichkeit geheimdienstliche, vor allem aber militärische Ziele verfolgen. Nur in diesem Bereich ist bei derartigen, schwerstkriminellen Delikten die Bilanz von Aufwand und Ertrag, Nutzen und Risiko positiv. In allen anderen Bereichen (z. B. dem Bereich religiös motivierter Verbrechen) müsste man hochgradig irrationale Täter voraussetzen. Dagegen sprechen die Planmäßigkeit und die differenzierte Strategie, die sich in den Taten offenbaren. Frappierend ist auch die beinahe militärische Präzion des Vollzugs der Taten, der Tarnung, Spurenverwischung und Geheimhaltung.

Selbst wenn einzelne oder sogar alle Täter bekennende Satanisten wären, so handelte es sich dennoch bei der Bewusstseinskontrolle durch Persönlichkeitsspaltung deswegen nicht um ein satanistisches Verbrechen - ebenso wenig, wie Verbrechen bekennender Katholiken deswegen katholische Verbrechen darstellen. Enscheidend ist nämlich nicht die Ideologie der Täter; zum Verständnis und zur Einordnung ihrer Taten maßgeblich sind vielmehr deren objektive Funktionen.

Die Hypothese militärischer bzw. geheimdienstlicher Hintergründe kann aber nur dann als stichhaltig erachtet werden, wenn die Bewusstseinskontrolle durch Persönlichkeitsspaltung als sinnvolles, wenn nicht zwingend erforderliches Moment realer militärischer und geheimdienstlicher Strategien betrachtet werden muss. Der Autor ist davon überzeugt, dass dies beispielsweise bei der Strategie, Deutschland während des Kalten Krieges mit taktischen Nuklearwaffen ("Atomic Demolition Munition") zu "verteidigen", der Fall gewesen sein könnte.

Diese Hypothese mag verwegen und unglaubwürdig klingen. Tatsache aber ist, dass man sich kaum einen Bereich menschlichen Handelns vorstellen kann, in dem Manchurische Kandidaten ihren Herren dienlicher sein könnten als in einem taktischen Nuklearkrieg. Schon in einem konventionellen Krieg sind die meisten "normalen" Soldaten nervlich überfordert. Die überwiegende Mehrheit ist nach wenigen Wochen an der Front aus psychischen Gründen kampfunfähig. In einem taktischen Nuklearkrieg wäre natürlich damit zu rechnen, dass viele Soldaten bereits im Vorfeld eines derartigen Schlagabtausches seelisch zusammenbrechen und nicht mehr in der Lage sind, diszipliniert zu agieren.

http://www.psychoscripte.de/